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Manchmal vermisste Camille ihre kleinen Spässe. Du dumme Gans, sagte sie sich, es war doch eigentlich ganz nett. Aber ihre schwachen Momente hielten nicht lange an. Weil sie schon viel dafür geblecht hatte, kannte sie den Preis seelischer Ausgeglichenheit genau: unerschwinglich. Und was war eigentlich los? Wo hörte die Ehrlichkeit auf, und wo begannen die Spielchen mit ihm? So weit war sie mit ihren Gedankengängen, allein bei Tisch vor einem nicht ganz aufgetauten Gratin, als sie auf dem Fensterbrett etwas Seltsames entdeckte.
Es war das Porträt, das er gestern von ihr gemalt hatte.
Am Eingang des Schneckenhauses lag ein frisches Salatherz.
Sie setzte sich wieder und stiess mit einem albernen Grinsen ihre Gabel in die kalten Zucchinis.

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[aus 'Zusammen ist man weniger allein' von Anna Gavalda]

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